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Buchempfehlung: Paradiesstraße von Ulla Lachauer
von: Christiane Regge am: 19.06.2018
„Ich bin ein Glückskind. An einem Sonntag bin ich geboren, den 19. Juni 1910, morgens, gerade in die Sonne hinein. Sonntagskinder sind Glückskinder, sagte meine Mutter. So dachte man bei uns, und so hab ich es mir immer eingebildet. Ich weiß nicht, was man als Glück betrachtet. Jedenfalls habe ich in all den Stürmen, dem Wirrwarr und was der Mensch durchzustehen hatte in meiner Heimat, immer noch Glück gehabt.“ – So beginnt die Lebenserinnerung der ostpreußischen Bäuerin Lena Grigoleit, die Ulla Lachauer in ihrem Buch „Paradiesstraße“ einfühlsam und doch eindringlich erzählt.
Im kleinen Dorf Bitënai/Bittehnen bei Tilsit, direkt an der Memel, lebte Lena Grigoleit und durchlebte stürmische Zeiten des Krieges, der Vertreibung, Deportation und politischen Wirrungen, die sie alle unmittelbar betrafen, ihr aber nie Ihre Zuversicht und Lebensfreude nehmen konnten. Anhand ihrer Lebensgeschichte zeichnet die Journalistin und Autorin Ulla Lachauer das wechselhafte Schicksal Ostpreußens und des Baltikums nach.
Erlebbar wird diese Geschichte auf unserer geführten Radreise Ostpreußisches Bilderbuch von Vilnius über Königsberg nach Danzig, auf der wir auch den Enkel und die Töchter von Lena Grigoleit besuchen, die zu einem traditionellen Bliniessen einladen und uns Lena Grigoleits geliebte Heimat näher bringen.
Auf dieser Radreise spüren Sie, dass Geschichte mehr ist als Jahreszahlen und historische Großereignisse, sie ist vor allem die Geschichte der Menschen ihrer Zeit. So wie die von Lena Grigoleit. Ulla Lachauer hat dieser tapferen Frau aus dem fast vergessenen Memelland mit ihrem wunderbaren Buch ein Denkmal gesetzt.