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Silvester am Meer: Ein Reisebericht in Reimen
von: Claudia Bischof am: 22.02.2013
Auf unserer Silvesterreise am Meer ging es dank des Norddeutschen Winterwetters recht „feucht“-fröhlich zu. Der guten Laune unserer Gäste tat das aber keinen Abbruch. Frau Erika Lange fand sogar noch die Zeit und Muße, Ihre Erlebnisse auf der Reise in Versform zu packen und am Abschlussabend vorzutragen.
Diesen poetischen Reisebericht wollen wir gerne mit Ihnen teilen:
Als Neuling sei es mir gestattet,
- falls Ihr sonst jetzt g'rad nichts hattet -
dass ich in kleinen Reimen sage,
wie ich erlebt hab' diese Tage.
Beginn am Hauptbahnhof in Bremen.
Dort wollt' man in Empfang uns nehmen.
Ich stand, schaut' rechts und links zur Seite:
na, was sind das denn wohl für Leute?
Und bald erkannt' ich, irgendwie,
das sind die von der Landpartie.
Die im Hotel dann zusammen kamen,
wer zählt die Leute, nennt die Namen? *
Die wurden zwar brav mitgeteilt,
sind dem Gedächtnis rasch enteilt,
kehren erst später Stück für Stück
im täglichen Gebrauch zurück,
wenn auch verschwand das letzte „Sie“
bei uns Wand'rern von der Landpartie.
Die Leitung übernimmt nun Rainer.
Der ist gewiss nicht irgend so einer,
der das Programm nur so abspult
und sich nicht zugehörig fühlt -
nein! Äußerlich und innerlich ein Unikat!
Wohl dem, der solchen Reiseleiter hat.
Er führte uns gleich in Bremens Kern,
danach an die Weser, die war nicht fern,
schickt' uns durch schmale Straßen und Gassen,
auf dass wir das Schnoorviertel selber erfassen.
Wer wandelt so spät dann durch Nacht und Wind? *
(nein, nicht der Vater mit seinem Kind) . . .
Am forschen Schritt erkennt man sie
die Wanderer von der Landpartie.
Sie haben recht lecker zu Abend gegessen,
doch allzu lang dabei im „Olymp“ 'rumgesessen.
Am zweiten Tag strengten wir uns noch nicht an.
Worpswede und Teufelsmoor sagte der Plan.
Oh, schaurig ist's über's Moor zu gehen?*
Am Tag gewiss nicht, man kann ja sehen,
erst recht, wenn wie bei uns die Sonne durchbricht . . .
nein, fürchten muss man sich dann sicher nicht!
Rechts ist ein Graben, links glänzt das Wasser,
die Stiefel werden nass und nasser,
das Eis auf den Pfützen fasziniert,
wir werden gründlich informiert. -
So schreitet man recht munter fort,
kommt schließlich zum gelobten Ort
und tankt dort erstmal Kunstgenuss -
in Worpswede absolutes „Muss“ -.
Daran sich erfreuen, das können sie,
die Wanderer von der Landpartie.
Am dritten Tag fahr'n wir zuerst mit dem Bus.
Für Rainer gibt's nun ein neues Muss:
Er zählt die Häupter seiner Lieben * -
ist etwa wer im Bett geblieben?
O nein, so was, das gibt’s doch nie
bei Wanderern der Landpartie!
Unser Weg führt idyllisch durch Felder und Fluren,
durchkreuzt einen Park mit modernen Skulpturen,
romantisch durchschreiten wir Flusses Au,
kommen zum Kloster in Hude dann zielgenau.
Was Menschen einst mühsam mit Händen erbaut,
(und spät're durch Streit dann wieder versaut),
bestaunen wir heut' als berühmte Ruinen.
Im Walde treffen wir mehr noch von ihnen:
Die „Friederike“ hat noch Leben,
„Amalie“ hat schon aufgegeben.
Schön war's hier in des Waldes Ruh,
goldschimmernde Strahlen hinter Bäumen dazu,
so ist Wandern nicht nur des Müllers Lust, *
Selbst matschige Wege bedeuten nicht Frust.
Und erscheint noch das hell glühende Abendrot,
ist unsere Stimmung wieder im Lot.
Gutes Essen am Abend ist dafür auch Garantie,
für uns Wanderer von der Landpartie.
Am vierten Tag: Ostfriesland pur,
rund um uns her: Natur, Natur.
Fast wird es heute wahr das Wort:
der Weg ist das Ziel, und nicht der Ort. *
Ein weites Land mit wenig Bäumen,
die hier und da die Wege säumen,
die Marsch, soweit das Auge schweift,
und Wind, der heftig nach uns greift,
am Himmel dunkle Wolken zogen,
darunter leuchtende Regenbogen.
Es lenken die Gänse den Blick nach oben,
wo sie wechselnde Formationen erproben . . .
Das Land gewann schnell die Sympathie
der Wanderer von der Landpartie.
Das Highlight war sicher die Mittagsrast.
Wir war'n bei Familie Cornelius zu Gast,
sehr herzlich und fröhlich aufgenommen,
so viel gute Sachen zu essen bekommen!
So konnten wir frisch gestärkt wieder starten.
In Langenwarden sollt' der Pastor uns erwarten.
Der kam dann zwar ein bisschen später,
aber in seiner Führung humorvoll verrät er
so manche Döntjes vom dörflichen Treiben.
Da mochten wir gern in der Kirche bleiben.
Gewärmt mit Kakao, geplagt von manch' müdem Knie,
kehrten heim dann die Wand'rer der Landpartie.
Der fünfte Tag beginnt arg früh
für Wanderer der Landpartie.
Doch wartet auf uns ja die Fähre,
sie zu verpassen, schade wäre.
Zwar sind wir nicht über Rungholt gefahren *
doch das Meer bleibt sich gleich in Millionen Jahren.
So zankt heut' noch die Möwe auf wachsenden Watten,*
der Seehund sonnt sich auf sandigen Platten,* -
und wir bekamen sie wirklich zu sehen,
eh' wir auf Baltrum an Land dann gehen.
Es zieht uns zum echten Nordseestrand,
mit Wind und Möwen und Muscheln und Sand.
Ja, was das Wort „Wind“ wirklich bedeute,
erfahren wir recht hautnah heute.
Da kämpft man tapfer sich voran
und findet's toll, so Frau wie Mann.
Salzluft strömt frisch in Herz und Lungen,
befreit den Kopf bei Alten, Jungen,
macht richtig fröhlich da und hie
die Wanderer von der Landpartie.
Am Morgen lag schon die Karte aus
für den geplanten Silvesterschmaus.
Alsbald fing da das Raten an,
was dies und das bedeuten kann,
und ob man das wohl alles schafft?
Nun, keinen hat's dahin gerafft.
Wir haben halt Neues kennen gelernt,
für das nicht jeder sogleich schwärmt.
Mit ein paar Lesungen dazwischen
war's munter laut an allen Tischen.
Dann zogen hinaus sie auf den Deich, *
begrüßten das Neue Jahr sogleich
und prosteten d'rauf, wie mit Magie,
die Wanderer von der Landpartie.
Am sechsten Tag, ließ Rainer uns keine Ruh:
Wir blieben in Dangast und um zu.
Mit Bollerwagen ging es zum großen Spaß,
von oben trocken, von innen „nass“,
heida, wie da die Kugeln rollen,
nicht immer dahin, wo wir wollen,
manch eine sucht die eigene Spur -
Es war eine flotte und lustige Tour.
Danach noch ein deftiges Grünkohlgericht,
ohne das geht es beim Boßeln doch nicht.
Doch Morgen heißt es nun Abschied nehmen.
Ihr müsst Euch aber darob nicht grämen.
Es gibt noch viele and're Reisen,
zu Fuß, per Rad, auf andere Weisen.
Doch wie Rainer, ein solches Leitungsgenie,
gibt’s wohl kaum noch mal bei der Landpartie.
Denn mit seiner speziellen Demokratur
kriegt er uns immer – wie macht er das nur?
Weil uns're Worte vor Deiner Rhetorik verblassen,
woll'n den Dank wir in härtere Währung fassen:
Hiermit übergebe ich Dir nun die (gemeint ist die härtere Währung)
im Namen aller Wand'rer der Landpartie.
Anmerkung der Verfasserin:
Damit man mich nicht – wie in letzter Zeit ja häufig – des Plagiats bezichtigt, habe ich alle wörtlich oder fast wörtlich von anderen Autoren abgeguckten bzw. abgelauschten Formulierungen mit * gekennzeichnet.
Die Quellen müsst Ihr Euch aber selbst aus dem Internet suchen, falls Ihr sie nicht sowieso alle kennt.
Einen herzlichen Dank an Frau Erika Lange für dieses unterhaltsame Gedicht und an Herrn Gerald Karich für das schöne Foto.
Herzlichst, Ihre